Anschreiben zu den Bürgeranträgen an die Mitglieder des Ausschusses für Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger und Lokale Agenda

In Abstimmung mit dem Vorstand des Vereins möchte ich ergänzend unser Unverständnis zur aktuellen Situation bezüglich des Baudenkmals Frankenbad zum Ausdruck bringen. Wieder sind fast sechs Jahre vergangen, ohne dass die dringend gebotene Sanierung des Baudenkmals in welcher Form auch immer am Horizont erkennbar würde. Es sind 6 Jahre, in denen 6, 5 Mio. Planungskosten ohne jeden Gegenwert in den Wind geschrieben werden mussten, 600 000 Euro für zwei Bürgerentscheide anfielen und dazu noch ca. 200 000 Euro für ein Bürgergutachten, in Summe 7,3 Mio. Euro, eine unglaubliche Zahl. Damit hätte man am Frankenbad schon einiges sanieren können!

Es sind auch Jahre in denen die Bürgeranträge der Frankenbadfreunde überwiegend durch die Ratsmehrheit abgelehnt wurden oder deren Umsetzung, wie im Falle der Dachsanierung, durch den Oberbürgermeister auf die lange Bank geschoben werden. Wir erinnern an die Ablehnung der Bürgerinformation in den Stadtteilen vor Beschlussfassung über das gesamtstädtische Bäderkonzept oder an den Bürgerantrag, endlich belastbare Entscheidungsgrundlagen für die Entscheidung über die Sanierungsvariante für das Baudenkmal vorzulegen.

Wir haben zusehen müssen, wie das marode Baudenkmal noch maroder wurde und die für die Umsetzung des Bäderkonzepts im Haushalt enthaltenen Gelder in das Hardtbergbad umgelenkt wurden, statt sie entsprechend der denkmalrechtlichen Verpflichtung in das Frankenbad zu investieren, wohlgemerkt in das Hardtbergbad, das noch vor einigen Jahren wegen seiner peripheren Lage zur Schließung anstand.

Wir bitten Sie, unsere Bürgeranträge zu unterstützen und das jahrelange Trauerspiel endlich zu beenden. Geprüft und diskutiert wurde genug!

1. Wir wollen eine zeitnahe Beauftragung der konkreten Vorentwurfsplanung für die Sanierung des Baudenkmals, statt irgendwelcher weiterer Prüfaufträge.
   Selbstverständlich haben wir nichts dagegen, wenn im Rahmen der Vorentwurfsplanung als Untervariante auch geprüft würde, ob in der bestehenden Schwimmhalle weitere Wasserflächen unter Beachtung denkmalrechtlicher Auflagen wirtschaftlich vertretbar umgesetzt werden können.
   
   
2. Wir wollen, dass das Baudenkmal Frankenbad nach dem Hardtbergbad als nächstes Hallenbad saniert wird.
   Seit Jahren muss der Stadtbezirk Bonn nach der Schließung des Viktoriabads mit nur einem Hallenbad auskommen. Die Schließung des Viktoriabads ist damit gerechtfertigt worden, dass der Erlös aus dem Verkauf in die Sanierung des Frankenbads fließen soll.
   
   
3. Wir sprechen uns zusätzlich zum Frankenbad für ein zweites Hallenbad im Stadtbezirk Bonn aus und sehen uns in den Aussagen des Bürgergutachtens bestätigt.
   Es ist der größte und am dichtesten bebaute Stadtbezirk, von der Einwohnerzahl fast viermal so groß wie der Hardtberg. In diesem zweiten Hallenbad sollen die Bedarfe des Schwimmsports abgedeckt werden, die im Baudenkmal mit vertretbarem Aufwand nicht realisiert werden können.
   
   
4. Wir wollen, dass die Kosten für die Sanierung des Frankenbades in den nächsten Doppelhaushalt eingestellt werden.
   Wir wollen eine Gleichbehandlung der BewohnerInnen des Stadtbezirks Bonn und keine Benachteiligung nach dem Motto ein Hallenbad pro Stadtbezirk. Wenn eine Sanierungssumme für das Hardtbergbad von mindestens 26 Mio. Euro vertretbar ist, bedeutet dies im Umkehrschluss, für den Stadtbezirk Bonn sind bei Anwendung des Pro-Kopf-Schlüssels fast vier Mal so viel Gelder gerechtfertigt, also ca. 100 Mio. Euro.

mit freundlichen Grüßen

Hildegard Kinzel

im Namen des Vorstands

Freundinnen und Freunde des Frankenbades e. V.

Förderverein zum Erhalt von Frankenbad und Platz