Die Bürger haben entschieden. Die Mehrheit der Bonner hat sich gegen das neue Schwimmbad ausgesprochen, womit die Diskussionen um ein gesamtstädtisches Bäderkonzept von vorne beginnen und Finanzierung und Betrieb aller Stadtteilbäder wieder offen sind.
Auch der langfristige Erhalt der Schwimmnutzung im Frankenbad ist damit nicht automatisch sichergestellt, geschweige denn eine rasche denkmalgerechte Sanierung oder gar ein zeitgemäßer Ausbau. Bei sicherheitsrelevanten Schäden an der Bausubstanz oder Versagen der Technik droht weiterhin die Stilllegung des Schwimmbetriebs und damit Stillstand und Leerstand ähnlich wie im Viktoriabad. Die Stimmen aus Politik und Wirtschaft, die Abriss und Verkauf des gesamten Areals fordern, statt sich mit einer weiteren leerstehenden und trotzdem kostenintensiven Immobilie zu belasten, dürften dann wieder lauter werden!
Nun gilt es also umso mehr, Stillstand und Leerstand zu vermeiden und sich aktiv für den Erhalt des Frankenbads inklusive Vorplatz als zentralen Treffpunkt für die ganze Bonner Nordstadt einzusetzen. Deshalb erwarten die Frankenbadfreunde insbesondere von den Parteien, die im „Wahlkampf“ eine über die Grundsanierung weit hinausgehende Modernisierung des Frankenbads zu einem attraktiven Familienbad versprochen hatten, dass sie zeitnah als Diskussionsgrundlage für ein neues gesamtstädtisches Bäderkonzept ihre realistischen und umsetzungsfähigen Konzepte (Sanierungsumfang, Betrieb und Finanzierung) für das Frankenbad vorlegen, um denjenigen Bürgern, die im Vertrauen auf diese Versprechungen beim Bürgerentscheid entsprechend abgestimmt hatten, gerecht zu werden.
Wir gehen davon aus, dass der Diskussionsprozess zu einem neuen Bäderkonzept sich über Jahre hinziehen könnte, es aber auch weiterhin Ziel der Verwaltung und des Stadtrates ist, das Baudenkmal Frankenbad zu erhalten und Stillstand und Leerstand zu vermeiden. Deshalb erinnern die Frankenbadfreunde trotz Bürgerentscheid gegen das neue Schwimmbad an die Zusage der Verwaltung in der April-Sitzung der Bezirksvertretung Bonn, genauere Aussagen zu den Kosten der Dachsanierung zu machen.
Nach Auffassung der Frankenbadfreunde dürfte eine umfassende und zeitnahe Dachsanierung in 2019 deutlich günstiger sein als in ein paar Jahren mit zwischenzeitlich immer wieder erforderlichen provisorischen Instandsetzungen des Daches. Aufgrund des denkmalpflegerischen Bindungsplans ist auch nicht erkennbar, dass zukünftig größere Dachaufbauten zwingend erforderlich oder überhaupt möglich wären, was oft als Argument gegen eine zeitnahe Sanierung genannt wird.
Entgegen der im Zusammenhang mit dem Bürgerentscheid gestreuten Information, die Stadt hätte ausreichend Geld für die Sanierung aller Bestandsbäder, konnten die für die Dachsanierung des Frankenbads erforderlichen Haushaltsmittel im Haushaltsentwurf 2019/2020 bislang nicht ausfindig gemacht werden. Die Frankenbadfreunde haben deshalb beantragt, die vergleichsweise geringe Summe für die laut Verwaltung dringend gebotene Dachsanierung einzuplanen.
Wir freuen uns über alle, die mitmachen, um Stillstand und Leerstand zu vermeiden und sich konstruktiv beim Erhalt des Frankenbads und des Frankenbadplatzes für die Öffentlichkeit einsetzen möchten!